Die Feuerwehr hatte in der Gemeinde Apen beim Starkregen alle Hände voll zu tun. (Foto: pr)
Apen. Das aktuelle Starkregenereignis am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden des 03.08.2024 in Apen, Augustfehn I und dem Umfeld veranlasst die Gemeindeverwaltung Apen im Rahmen der Gefahrenabwehr eine intensive Nachbetrachtung vorzunehmen. Bauliche Anlagen und Baugenehmigungen der Vergangenheit sind vielerorts auf diese Klimaveränderung und Bedarfe nicht eingerichtet. Die Gemeinde Apen ist eine „Wassergemeinde“ und aufgrund der Topographie sind erhöhte Wasserstände und Abflussprobleme eine natürliche Gegebenheit, die mit technischen Mitteln nicht immer voll abgefedert werden können. Wer die regionalen Medien der vergangenen Jahre verfolgt weiß zudem, dass so ein Naturereignis im Nordwesten leider immer häufiger vorkommt (z.B. Rastede, Oldenburg, Zetel, Moordorf, usw.).
Die bauliche Infrastruktur in der Gemeinde ist für solche Ereignissen nicht ausgelegt und kann diesen nicht mehr vollumfänglich gerecht werden. Neben den üblichen „Ecken“, wo des Öfteren große Regenmaßen Probleme bereiten, hat es nun auch andere Bereiche getroffen. An manchen Stellen war auch die Schmutzwasserleitung überlastet, die dann mit dem Oberflächenwasser mehr als ausgelastet wurde. Eine Alarmmeldung der EWE Abwasseranlage in Hengstforde lag allerdings zum Glück nicht vor. Dennoch kam es leider auch in einigen Wohnhäusern zu Überflutungen.
Bürgermeister Matthias Huber hat sich in Anbetracht der Situation am vergangenen Samstag bei den Einsatzstellen der Feuerwehr ein persönliches Bild von der Lage
gemacht und einigen betroffenen Hausbewohnern, alternative Notunterkünfte, zu Lasten der Gemeinde angeboten. Besonders betroffen waren die Lessingstraße, Buchenallee in Augustfehn I und die Siegwohrstraße in Apen. Alle Bewohner*innen konnten mit Hilfe von Familie und Freunden auf das Angebot der Gemeinde verzichten. Bei vielen Haushalten waren zudem Kellerräume betroffen. Auch standen Garagen und unmittelbare Hausanbauten (Waschräume, HWR, Sommerküchen, usw.) unter Wasser. Diese Situation macht die Lage dramatischer als vor Jahren.
Bürgermeister Huber führt aus: „Ich hatte den Eindruck, dass alle betroffenen Haushalte mit der Akuthilfe der Feuerwehr sehr zufrieden waren. Unsere Feuerwehren haben eine hervorragende Arbeit geleistet und auch Rettungsmittel von außen angefordert. So waren auch Ortsfeuerwehren aus der Stadtgemeinde Westerstede zur Unterstützung dabei. Teilweise konnte mit Rettungsmitteln von Landwirten, die Angehörige der Feuerwehr sind, unsere Technik unterstützt werden, was bei besonderen Einsätzen auch in der Vergangenheit durchaus üblich war. Nach meinem Wissen waren zwei Güllefässer mit Zugmaschinen im Einsatz. Diesen Kameraden und Landwirten gilt es einen besonderen Dank auszusprechen – Gut, dass wir unsere Landwirte haben.“
Die Verwaltung hat die Bevölkerung nach den letzten Starkregenereignis Mitte Juli in einem ersten Schritt bereits auf das richtige Verhalten und einige zu treffende Vorkehrungen hingewiesen. In einem zweiten Schritt ist nun zu ermitteln, welche Ortsteile bzw. Bereiche der Gemeinde besonders betroffen sind. Gleichzeitig wird eine Beratung mit den Feuerwehren und dem Betriebshof stattfinden, ob die technische Ausstattung für Starkregen genügend geeignet ist.
Gemeinsam mit dem Gemeinderat wird sich die Verwaltung somit dem Thema „Starkregen“ vermehrt annehmen und prüfen welche Schritte getan werden können, um solche Folgen einzudämmen und bestenfalls ganz zu verhindern.
Die Gemeinde Apen dankt allen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und dankt insb. den Feuerwehren, die unserer Bevölkerung umfassend und kompetent zur Seite stand und steht.