Industriebrachen wie die Ruine der alten Schlossbrauerei in Wiesenburg in Brandenburg sollen im „Kampf um die Zukunft“ wiederbelebt werden. (Bildrechte: ZDF / Fotograf: Ute Mattigkeit)

Region. Wie steht es um den Industriestandort Deutschland? Die „WISO“-Dokumentation „Die fetten Jahre sind vorbei – Was die Wirtschaft jetzt braucht“ blickt am Montag, 12. August 2024, 19.25 Uhr im ZDF, hinter die Kulissen von Wirtschaft und Mittelstand. Der Film von Kersten Schüßler ist bereits online in der ZDFmediathek zu sehen. Wie den Herausforderungen rund um Bürokratie und Wirtschaftskrise begegnet werden kann, das beleuchtet am Montag, 19. August 2024, 19.25 Uhr im ZDF, die „WISO“-Dokumentation „Kampf um die Zukunft – Wie sich ein Dorf gegen die Krise stemmt“. Der Film von Ute Mattigkeit ist ab Freitag, 16. August 2024, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek abrufbar.

„Die fetten Jahre sind vorbei – Was die Wirtschaft jetzt braucht“

Coronafolgen, Ukrainekrieg, globale Konkurrenz – all das lastet auf deutschen Unternehmen. Sie ringen mit hohen Energiepreisen, Fachkräftemangel, Bürokratie, politischen Vorgaben. Während die großen Wirtschaftsmächte USA und China subventionieren, was das Zeug hält, gilt hierzulande das Gesetz von Schuldenbremse und Sparsamkeit. Das schweizerische Photovoltaik-Unternehmen Meyer-Burger will etwa seinen Standort in Ostdeutschland in die USA verlagern, weil dort die staatliche Unterstützung besser sei. Die „WISO“-Doku beleuchtet, wie Investitionen versäumt wurden, von Ausbildung über Infrastruktur und moderne Energienetze bis zu neuen Trends wie Wasserstoff. Den würde das Rostocker Unternehmen H2APEX gern produzieren und in die alten Gasnetze schicken. Und der Marktführer im Feuerverzinken von Stahl, „ZINQ GmbH“, würde den Wasserstoff liebend gern abnehmen, um seine Zinkbäder nachhaltig zu beheizen. Doch das funktioniert erst einmal nur in Belgien und erst deutlich später im Ruhrgebiet.

Teure Energie ist eine Herausforderung, wenig Nachwuchs eine andere. Deutschland, das zeigt auch der Blick in Robotik, Maschinenbau, Automobilzulieferung und Digitalisierung, kann mit knappen Ressourcen hervorragend wirtschaften. Wo können in Zeiten knapper Kassen Ressourcen freigesetzt werden? Wo sind die Investitionen, auch der Politik, in die neue nachhaltige Wirtschaft, die mit geringeren Energie- und Rohstoffkosten wieder mehr Chancen für alle eröffnet? „WISO“ ist für die Dokumentation unterwegs in Deutschland – und reist sowohl zu denen, die am Standort zweifeln, als auch zu denen, die hier mehr wagen wollen.

„Kampf um die Zukunft – Wie sich ein Dorf gegen die Krise stemmt“

Investitionen sollen die Gemeinde Wiesenburg/Mark in Brandenburg attraktiv machen, doch Bürokratie und Wirtschaftskrise drohen die Pläne zu durchkreuzen. In den vergangenen Jahren sind fast 500 Einwohnerinnen und Einwohner gestorben oder weggezogen – vor allem jüngere. Für eine Gemeinde mit knapp 4300 Einwohnern ist solch eine Entwicklung dramatisch, sie bedeutet sinkende Steuereinnahmen und weniger Geld aus der Landeskasse. 2014 haben die Wiesenburgerinnen und Wiesenburger einen jungen Verwaltungsfachmann aus Potsdam zu ihrem Bürgermeister gewählt. Marco Beckendorf trat mit dem Versprechen an, mit neuen Ideen alte DDR-Industriebrachen wiederzubeleben, um Arbeitsplätze zu schaffen und neue Einwohnerinnen und Einwohner anzulocken. Der Bürgermeister nutzte ab 2021 die Phase der niedrigen Zinsen, um mit Investitionskrediten und Fördermitteln in Millionenhöhe neue Projekte anzustoßen. Doch dann kam die Energiekrise – und die Gemeinde kämpfte mit steigenden Kosten.

Für die „WISO“-Doku wurde Marco Beckendorf drei Jahre lang mit der Kamera begleitet. Der Film zeigt einen Bürgermeister, der mit Herausforderungen kämpfen muss, vor denen gerade viele Gemeinden und auch Städte in Deutschland stehen.