Die Oldenburger Basketballer sind im Pokal-Achtelfinale ausgeschieden. (Foto: Dmitrij Zibart)

Oldenburg. Eine sehr schlechte Treffer-Quote gepaart mit einer schlechten Rebound-Bilanz. Eine im Basketball fatale Konstellation. Im BBL Pokal ohne ein Rückspiel bedeutet das mitunter das Aus. So geschehen am Samstagnachmittag in Frankfurt, wo die favorisierten EWE Baskets Oldenburg bei den Skyliners mit einer 79:85-Niederlage ihr Blaues Wunder erlebt haben.

Das Viertelfinale findet nun ohne Oldenburger Beteiligung statt, der Traum von einer möglichen TOP-FOUR-Teilnahme zerplatzte in der Frankfurter Süwag Energie Arena wie eine Seifenblase. Dabei gelang den EWE Baskets nach einem 31-Punkte-Rückstand im 3. Viertel das Comeback im 4. Viertel, als sie bis 50 Sekunden vor Schluss auf 6 Punkte verkürzten. Frankfurt wackelte da gewaltig, aber nicht gewaltig genug.

Eine Rebound-Unterlegenheit (28:39) und eine Feldwurf-Quote von nur 39 Prozent waren Ausdruck einer mangelnden Bereitschaft, die in einem Do-or-Die-Spiel nicht zum Erfolg führen kann. Dabei leisteten sich die Skyliners 23 Turnover, glichen das aber mit dem größeren Einsatzwillen wieder aus.

Pedro Calles schickte diese Erste Fünf auf das Parkett: Geno Crandall (Point Guard), Justin Jaworski (Shooting Guard), Len Schoormann (Small Forward), Seth Hinrichs (Power Forward) und Norris Agbakoko (Center).

Mathis Dossou-Yovo kam nicht zum Einsatz, nachdem er bei der Partie in Hamburg am Wochenende zuvor unglücklich auf den Unterarm gestürzt war. Die medizinische Abteilung verordnete dem französischen Center für das Pokal-Spiel eine Pause. Allerdings durfte Calles in Frankfurt fast aus dem Vollen schöpfen. Die zuletzt angeschlagenen und nicht im Einsatz befindlichen Alen Pjanic, Eli Brooks, Artur Konontsuk, Norris Agbakoko und Max DiLeo waren zurück im Kader.

In der Anfangsphase wechselte Coach Calles durch, um die zahlreichen Rückkehrer in den Spielrhythmus zu kriegen. Justin Jaworski – mit am Ende 29 Punkten und 7 Dreiern Topscorer der Begegnung – dominierte derweil in den ersten zehn Minuten des Spiels in der Offensive. 60 Prozent traf der Guard zu diesem Zeitpunkt aus dem Feld und erzielte dabei 8 Punkte. So ging das 1. Viertel mit 19:16 an die Gastgeber, die auf körperlichen Einsatz in der Defensive setzten und den Score niedrig hielten.

Zu Beginn des 2. Viertels musste Calles in einer Auszeit seine Spieler daran erinnern, in der Organisation der Defensive mehr und deutlicher miteinander zu kommunizieren. Denn: Frankfurt nutzte einige Fastbreaks dazu, um die Führung auf 10 Punkte zu schrauben. Obendrein fehlte die Genauigkeit aus der Distanz. Mitte des Spielabschnitts standen die Oldenburger bei nur 17 Prozent Treffer-Quote von der Dreier-Linie, während die Skyliners bis dahin zwei Drittel ihrer Dreier versenkten.

Auch bis zur Halbzeitpause blieben die Oldenburger in der Offensive glücklos. Zweieinhalb Minuten vor der Pausensirene platzte der Knoten, als Kyle Rode auf Zuspiel von Jaworski einen freien Dreier aus der Ecke traf, auf 13 Punkte verkürzte (23:36) und den Lauf der Frankfurter stoppte. In der Defensive zwangen die EWE Baskets die Frankfurter Offensive zu Ungenauigkeiten, erzielten zwar Ballgewinne, die jedoch in der Folge in viele Fehlwürfe mündeten. Nur 27 Prozent der Versuche aus dem Feld landeten im Frankfurter Korb. Im Halbzeit-Interview bei DYN forderte Pedro Calles einen deutlich höheren physischen Einsatz von seinen Spielern, um in diesem K.o.-Spiel als Sieger vom Platz gehen zu können, angesichts einer 43:26-Führung für die Gastgeber.

Im 3. Viertel blieb das Bild gleich. Oldenburg bekam den Ball nicht in den Korb, egal aus welchen Lagen. Die Skyliners dagegen nutzten ihre Wurfchancen und bauten ihren Vorsprung bis zur 25. Spielminute auf 31 Punkte aus, was sich für Oldenburg zu einer riesigen Hypothek vor dem Schlussakt erwuchs, um dort doch noch einen Fuß in das Viertelfinale bekommen zu können.

Somit geriet das Schlussviertel zum Charakter-Test für die Donnervögel aus Oldenburg. Mit einem 13:2-Lauf brachten sich die Gäste wieder in Schlagdistanz. Allerdings war das zwischenzeitliche Aufbäumen gegen die zwischenzeitlich stark nervös wackelnden Sykliners nicht von Erfolg gekrönt. Frankfurt vertändelte zwar einige Bälle, rettete sich in der Crunchtime jedoch über Ziellinie – auch wenn sich Oldenburg zurück ins Spiel kämpfte, auch wenn Jaworski sein Team mit schwierigen Drei-Punkte-Würfen drei Minuten vor Schluss auf 11 Punkte heranbrachte.

Die Aufholjagd kam einfach zu spät.

Stimmen zum Spiel
Pedro Calles (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): „Wir gratulieren Frankfurt zum Sieg. Wir sind im Spiel nicht angekommen und haben nicht verstanden, dass es ein Do-or-Die-Spiel ist. Die Disziplin war sowohl in der Offensive als auch in der Defensive nicht gegeben, und unser Plan wurde nicht umgesetzt. Wir hatten keine Energie, und die Guards der Frankfurter, Malik Parsons und Trey Calvin, konnten machen, was sie wollten. In den letzten zehn Minuten waren wir dann dran und vorbereitet, aber auf diesem Level ist es einfach zu spät.“

Denis Wucherer (Head Coach SKYLINERS): „Wichtig ist, dass wir eine Reaktion nach dem Spiel gegen Weißenfels gezeigt haben und uns dem BBL-Niveau annähern. Wir haben drei Tage gut trainiert und das Intensitätslevel erhöht, so wie es in der BBL üblich ist. Teams wie Oldenburg, Vechta, Hamburg oder Würzburg spielen alle auf diesem Level, mit talentierten Spielern, die Erfahrung, Physis und Größe mitbringen. Da müssen wir schnell dazulernen, und ich bin froh, dass wir drei Viertel sehr ordentlich gespielt haben. Dass es zum Ende noch einmal knapp werden würde und dass Jaworski seinen Dreier treffen würde – das sind alles Erfahrungswerte. Da müssen unsere Jungs durch und es besser lösen.“

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