Oldenburg ist schön, aber wie steht es mit der Digitalisierung in der Stadt? (Foto: pr)

Oldenburg. Von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote im städtischen Verkehr bis zur Breitbandverfügbarkeit: Der Digitalverband Bitkom hat für den „Smart City Index 2024“ 82 Großstädte in Deutschland ab 100.000 Einwohnenden in fünf Themenbereichen auf Fortschritte in Sachen Digitalisierung untersucht. Die Stadt Oldenburg konnte dabei in zwei Kategorien ihre im Vorjahr erreichten Top-10-Platzierungen bestätigen: Im Bereich „Energie und Umwelt“ belegte Oldenburg – wie in 2023 – Platz 7 mit diesmal 78,7 (von 100 möglichen) Punkten. In der Kategorie „IT und Kommunikation“ kam die Stadt mit 83,2 Punkten auf Rang 9.

Im Gesamtklassement büßte Oldenburg indes 14 Positionen ein und belegte nunmehr Rang 34, obwohl sich der Bewertungsindex mit 72,9 Punkten im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht verbessert hat. Das zeigt, dass die Städte insgesamt digitaler geworden sind: Haben 2023 noch 76,6 Punkte für eine Top-10-Platzierung gereicht, so sind nun 79,8 Punkte notwendig. Im Digitalranking der niedersächsischen Großstädte (im Mittel 64,0 Punkte, 2023: 61,4 Punkte) schneidet Oldenburg überdurchschnittlich ab.

Wo Oldenburg gut abschneidet

Die maximale Ausbeute von 100 Punkten erreicht die Stadt für ihr Serviceportal, in den Bereichen interne Prozesse (dahinter verbergen sich Dokumentenmanagementsystem und E-Akte) und Payment, für das Geoportal sowie bei der Versorgung mit 5G und der Ausstattung mit emissionsarmen Bussen. Top bewertet werden die Breitbandanbindung (97,9), Energielösungen (96,9 – dazu zählt unter anderem die Stromerzeugung aus Photovoltaik), das Open Data-Portal (95,0), die Digitalisierung von Schulen (94,8) und der Anteil der E-Fahrzeuge (90,1).  

Wo es Luft nach oben gibt und wo Besserung in Sicht ist

Die am schwächsten bewertete Kategorie ist die „Mobilität“ (52,2 Punkte): Bei den zu diesem Themenfeld gehörenden Parametern „Parken“ (0 Punkte) und „Multimodalität“ (31,3) hat Oldenburg unter Digitalisierungsaspekten viel Luft nach oben. In Sachen Parken ist Besserung in Sicht: Ab dem 1. November dieses Jahres soll in Oldenburg das „Handyparken“, also die bargeldlose Bezahlung der Parkgebühren über das eigene Smartphone, eingeführt werden.

Auf niedrige Werte kommen die Parameter „Digitalkompetenz“ (gemeint ist die Qualifizierung von Lehrkräften und Verwaltungsangestellten sowie die digitale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren) mit 12,5 Punkten und die Aufbereitung von „Smart City Daten“ (33,3). Um hier Abhilfe zu schaffen, plant die Stadtverwaltung die Einführung einer Lernmanagementsoftware. Außerdem betreut ab dem 1. Januar eine Stelle die „Zentrale Daten-Governance“. 

Digitalisierungsstrategie gibt Fahrplan vor

Mit der am 18. Dezember 2023 vom Rat beschlossenen Digitalisierungsstrategie hat die Stadt Oldenburg einen konkreten Fahrplan, um die Stadtverwaltung in den nächsten Jahren noch smarter werden zu lassen. Ab 2025 folgt die Umsetzung konkreter Maßnahmen. Diese wurden in den vergangenen Monaten durch ein bereichsübergreifendes Projektteam entwickelt und priorisiert. Schwerpunkte bilden zunächst die Digitalisierung der Arbeitsprozesse, die IT-Sicherheit, die Modernisierung der Arbeitsumgebung in der Verwaltung und die Erhöhung der Servicequalität. Geplant ist unter anderem die Einführung eines Chatbots für Bürgeranfragen, der derzeit in einem Pilotprojekt getestet wird.

82 Städte bewertet: München verteidigt Spitzenplatz

Für den „Smart City Index 2024“ wurden insgesamt 13.284 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert. Analysiert und bewertet wurden alle 82 Städte mit einer Bevölkerung ab 100.000 Einwohnenden. Untersucht wurden die fünf Themenbereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung. Die fünf Bereiche fächern sich in 37 Indikatoren auf, die wiederum aus insgesamt 162 Parametern bestehen. Bei der Datenerhebung wurden die Kommunen aktiv einbezogen.

München bleibt mit 88,3 von 100 möglichen Punkten die smarteste Stadt Deutschlands und kann den Vorsprung vor dem erneut zweitplatzierten Hamburg (86,2) weiter ausbauen. Köln (83,2) verteidigt den dritten Platz. Die drei digitalsten Großstädte Deutschlands bleiben 2024 an der Spitze, ansonsten aber gibt es viel Bewegung im Digital-Ranking deutscher Großstädte.

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