(Foto: Stadt Oldenburg)
Oldenburg. Auszeichnung von ganz oben: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in einer Feierstunde in Nordhorn am Donnerstag, 17. Oktober, auch zwei Oldenburger geehrt und ihnen das Bundesverdienstkreuz überreicht. Für Sahap Dag und Telim Tolan ist dies nicht die erste Auszeichnung für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement ihrer langjährigen Arbeit als 1. Vorsitzende für das Yezidische Forum Oldenburg und den Zentralrat der Yeziden in Deutschland: Im Sommer 2021 erhielten sie bereits aus den Händen von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann die Goldene Stadtmedaille. Krogmann freut sich für die beiden: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Integration auf Augenhöhe, Verständnis füreinander sowie ein starkes Miteinander statt eines schwachen Gegeneinanders – das sind die Werte, für die sich Sahap Dag und Telim Tolan seit Jahrzehnten in ihrer Stadt aber auch bundesweit einsetzen. Ich gratuliere beiden herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung, die sie sich mehr als verdient haben.“
Über die beiden Geehrten
Neben ihrem starken Engagement vor Ort im Yezidischen Forum Oldenburg sind sie darüber hinaus auch auf Landes- und Bundesebene bei den übergeordneten Institutionen der Yeziden Deutschlands ehrenamtlich aktiv. Die irakische Community ist in Oldenburg die größte, mit Stand September 2024 leben in der Stadt Oldenburg 3.701 Menschen mit der Staatsangehörigkeit Irak. Sie genießen bei den Oldenburger Familien ein extrem hohes Ansehen und sind immer mal wieder als Vermittler gefragt. Mit dem städtischen Ausländerbüro arbeiten sie eng, vertrauensvoll und stark zusammen.
Auf der Website des Bundespräsidenten ist zu lesen: „Sahap Dag und Telim Tolan setzen sich seit mehr als zwei Jahrzehnten selbstlos und mutig für die Jesidinnen und Jesiden in Deutschland ein. Telim Tolan war Vorsitzender des Yezidischen Forums und des Zentralrates der Êzîden in Deutschland. Sahap Dag war Generalsekretär des Zentralrats der Êzîden in Deutschland und ist Vorsitzender des Landesverbands der Êzîden in Niedersachsen. Ihr Engagement ist nicht erst seit der Flucht nach dem Völkermord durch den IS von großer Bedeutung. Schon im Rahmen der sogenannten Gastarbeiterabkommen kamen Jesidinnen und Jesiden aus der Türkei nach Deutschland und bauten sich hier eine neue Heimat auf. Sahap Dag und Telim Tolan ist es gelungen, ein weltoffenes Miteinander in Oldenburg und darüber hinaus zu etablieren und gegenseitige Vorbehalte abzubauen. Heute gilt die jesidische Gemeinde in Oldenburg als bundesweiter Leuchtturm gelungener Integration. Großen Anteil daran haben Sahap Dag und Telim Tolan.“ Für beide ist es eine große Ehre, nun das Bundesverdienstkreuz in den Händen zu halten.
Über das Bundesverdienstkreuz
Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland – und damit die höchste bundesweite Anerkennung für Verdienste um das Gemeinwohl. Er wird in acht verschiedenen Stufen verliehen. Seit der Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurde das Bundesverdienstkreuz 262.532 Mal verliehen (Stand: 31. Dezember 2022, Quelle: bundespraesident.de).
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