von Marius Weimann

Mit großer Sorge habe ich erfahren, dass das ProAktiv Center in Jever geschlossen werden soll. Diese Entscheidung halte ich für falsch und kurzsichtig, denn sie trifft vor allem diejenigen, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Viele Menschen brauchen Hilfe bei Themen wie Arbeitssuche, Bewerbungsschreiben oder allgemeinen bürokratischen Angelegenheiten. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, sich diese Fähigkeiten selbst anzueignen – sei es, weil es ihnen nie beigebracht wurde oder weil sie es allein einfach nicht schaffen. Das ProAktiv Center in Jever war für viele eine wichtige Anlaufstelle, die nun ersatzlos wegfallen soll. Was passiert mit denjenigen, die ohne diese Unterstützung nicht weiterkommen?

Besonders für junge Menschen, die keinen einfachen Einstieg ins Berufsleben finden, war das Center eine wertvolle Hilfe. Es hat nicht nur praktische Unterstützung geboten, sondern auch Perspektiven aufgezeigt und Motivation geschaffen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollte es im Interesse aller sein, jungen Menschen den Weg in Ausbildung und Beruf zu erleichtern, anstatt ihnen Hürden in den Weg zu stellen.

Auch für Menschen mit sozialen oder psychischen Belastungen war das ProAktiv Center ein wichtiger Anker. Nicht jeder kann einfach eine Bewerbung schreiben oder sich problemlos in den Arbeitsmarkt integrieren. Die individuelle Unterstützung, die das Center geboten hat, kann nicht einfach durch Online-Angebote oder allgemeine Beratungsstellen ersetzt werden.

Ich möchte auch erwähnen, dass viele Freunde aus meinem Umfeld auf diese Hilfe angewiesen waren. Jetzt bekommen sie nicht mehr die Unterstützung, die sie benötigen, um weiter Jobs zu finden oder Anträge zu erledigen. Besonders die Möglichkeit, Dokumente einzuscannen und zu drucken, war eine wertvolle Hilfe. Diese praktischen Angebote fehlen nun, und viele sind jedoch nicht in der Lage, dies alleine zu bewältigen und sehen sich nun mit unüberwindbaren Hürden konfrontiert, um den bürokratischen Anforderungen gerecht zu werden.

Es ist nicht akzeptabel, dass hier gespart wird, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. Die Schließung bedeutet für viele Menschen einen weiteren Rückschlag in einer ohnehin schwierigen Lebenssituation.

Am 26. Februar 2025 um 14:30 Uhr wird im Kursaal in Horumersiel beim Kreistag des Landkreises Friesland endgültig über die Schließung des ProAktiv Centers entschieden. Ich mache diesen Leserbrief, um endlich die nötige Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken und die Verantwortlichen zum Nachdenken zu bewegen.

Es ist zudem besonders bedauerlich, dass das ProAktiv Center bereits geschlossen wurde und derzeit keine neuen Termine angeboten werden. Diese Entscheidung sollte rückgängig gemacht und nach Lösungen gesucht werden, um das Center zu erhalten. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Menschen Unterstützung brauchen, sollte ein solches Angebot nicht einfach gestrichen werden.

Ich fordere die Verantwortlichen auf, diese Entscheidung zu überdenken und den Menschen, die auf diese Hilfe angewiesen sind, eine Perspektive zu bieten.

Mit freundlichen Grüßen

Marius Weimann 

Von red