Oldenburg. 3. Dezember 1973: Der niedersächsische Landtag verabschiedet ein Gesetz, das zwei Tage später in Kraft tritt und damit die Gründungsstunde der Universität Oldenburg markiert. Dem formalen Akt folgen 50 Jahre bewegter Hochschulgeschichte und eine bemerkenswerte Entwicklung, die nicht nur die Universität, sondern auch Stadt und Region deutlich prägt. Als im Sommersemester 1974 die ersten Vorlesungen stattfanden, waren 2.507 Studierende in 23 Studiengängen immatrikuliert. Im aktuellen Wintersemester, knapp 50 Jahre später, sind es 15.500 Studierende in 105 Studiengängen.
Unter dem Motto „50 Jahre offen für neue Wege“ feiert die Universität ihr Jubiläum mit einem umfangreichen öffentlichen Programm. „Wir wollen Vergangenes reflektieren und zeigen, wo unsere Universität heute steht. Seit jeher beschäftigen uns in unserer zukunftsorientierten Forschung und Lehre die großen gesellschaftlichen Fragen und Entwicklungen. Im Jubiläumsjahr möchten wir besondere Einblicke und viele Gelegenheiten bieten, mit uns ins Gespräch zu kommen“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder anlässlich der Vorstellung des Jubiläumsprogramms. Er erlebe bei vielen Gelegenheiten, wie sehr die Universität von der Region mitgetragen werde. „Dieser Schulterschluss macht uns stark und hilft uns, engagiert an unseren Zielen zu arbeiten und das nationale und internationale Renommee der Universität weiter auszubauen – auch zum Wohl der Region“.
Festlicher Auftakt
Die feierliche Eröffnung des akademischen Jahres, zu dem Universität und Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) traditionell gemeinsam einladen, markiert in diesem Jahr auch den Start ins Jubiläumsjahr. Am Dienstag, 5. Dezember, gehören Landtagspräsidentin Hanna Naber, Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zu den rund 800 geladenen Gästen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Festrednerin ist Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Sie geht in ihrem Vortrag „Zwischen Weltuntergang und Heilsversprechen“ der Frage nach, wie Forschung ethisch verantwortlich gelingen und zur Lösung der großen Fragen der Gegenwart beitragen kann.
Einjähriges Jubiläumsprogramm
Bis Ende 2024 lädt die Universität zu zahlreichen Veranstaltungen auf dem Campus und an vielen verschiedenen Orten in der Stadt ein. Dazu gehören beispielsweise Ausstellungen, ein Pop-up-Store in der Innenstadt, Führungen, Konzerte, eine festliche Tanznacht in der Bibliothek und ein Familientag auf dem Campus. Pünktlich zum Jubiläum geht außerdem ein Webshop mit Produkten im Universitätsdesign online.
Bereits am Donnerstag, 7. Dezember, 18.00 Uhr, steht der nächste Programmpunkt des Jubiläumsjahres an. Der Unichor und der Kammerchor der Universität laden zum gemeinsamen Singen in die Lambertikirche (Markt 17) ein. Geplant sind unter anderem Stücke aus Südafrika und den Niederlanden – Länder, mit denen die Universität eng verbunden ist. Texte und Noten zum Mitsingen liegen bereit. Der Eintritt ist frei.
Infos zu den geplanten Veranstaltungen wie auch zur Historie der Universität finden sich auf uol.de/50jahre. Das Portal wird kontinuierlich ausgebaut und ergänzt, ein regelmäßiger Blick lohnt sich.
Die Planungen des Jubiläumsprogramms begannen bereits Ende 2021 mit einem Team unter der Leitung von Dr. Corinna Dahm-Brey, Leiterin der Stabsstelle Presse & Kommunikation.
Stimmen langjähriger Partnerinnen und Partner
„Die Uni Oldenburg feiert ihr goldenes Jubiläum – und das zu Recht ganz groß. Die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen und Institutionen identifizieren sich mit ihrer Universität“, sagte Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Auch dank der Universität habe die Stadt die Stellung eines attraktiven Oberzentrums einer großen Region, eines stabilen Wirtschaftsstandorts und einer internationalen Wissenschafts- und Forschungsstadt. Er kündigte an: „Die Stadt will der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ein guter Partner sein – auch in den kommenden 50 Jahren.“
Auf eine langjährige gemeinsame Geschichte mit der Universität blickt ebenfalls die UGO zurück. „In den vergangenen 50 Jahren hat die Carl von Ossietzky Universität einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt. Durch ihr Streben nach akademischer Exzellenz, ihre Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit und ihr Engagement für die Gesellschaft hat sie sich als Vorbild unter den Universitäten etabliert“, sagte UGO-Vorsitzende Wiebke Schneidewind. Die Mitglieder der Universitätsgesellschaft seien glücklich und stolz, diesen Weg zu begleiten. „Unser Dank gilt allen, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement dazu beigetragen haben, diese Universität zu dem zu machen, was sie heute ist“, so Schneidewind.
Felix Thalmann, Vorsitzender des Hochschulrats und vorsitzender Geschäftsführer der BÜFA Gruppe, sieht die Universität mit ihren Forschenden, Studierenden und Mitarbeitenden als Bereicherung für die Stadt. Sie sei nicht mehr aus Oldenburg wegzudenken und trage wesentlich zur Regionalentwicklung bei. „Die Universität ist Impulsgeberin für die mehr denn je wichtigen Innovationsprozesse, insbesondere für die Energiewirtschaft, für die Medizin und für Neugründungen im Umfeld der Universität. Sie ist ein wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Grundpfeiler für Oldenburg. Insofern gehört für mich auch der zügige Ausbau des Medizin- und des IT-Campus dazu, um die wertvolle Arbeit der Universität weiter zu fördern“, so Thalmann.
Unterstützer*innen des Universitätsjubiläums
Das Programm zum 50. Geburtstag der Universität Oldenburg wird ermöglicht durch folgende Hauptsponsoren:
Cewe Stiftung & Co. KGaA, EWE AG, Landessparkasse zu Oldenburg, Oldenburgische Landesbank, Stadt Oldenburg und VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland.
Weitere Unterstützende sind:
Arbeitgeberverband Oldenburg e.V., BTC Business Technology Consulting AG, BÜFA GmbH & Co. KG, FAMO GmbH & Co. KG, Der Kleine Kreis e.V., Meyerdierks Immobilien Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft mbH, NANU-NANA Einkaufs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Öffentliche Versicherungen Oldenburg, Oldenburgische Industrie- und Handelskammer.
Einige Programmhighlights in der ersten Jahreshälfte:
· Blicke hinter die Kulissen
An der Universität gibt es viele ungewöhnliche und spannende Orte, die für die Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich sind. Das ändert sich im Jubiläumsjahr. So gibt es etwa Einblicke in die Uni-Sternwarte und die Sammlung biologischer Präparate. Den Anfang macht Mitte Januar die Medizinische Mikrobiologie und Virologie, die erstmals ihre Forschungslabore am Philosophenweg öffnet.
· Ausstellung über Proteste und politische Bewegungen an der Universität
Nicht nur der jahrelange Streit um die Benennung der Universität nach Carl von Ossietzky hat für Wirbel gesorgt. Auch viele andere Themen erhitzten in 50 Jahren die Gemüter. Konzipiert von Studierenden der Masterstudiengänge „Museum und Ausstellung“ sowie „Kulturanalysen“ und dem Stadtmuseum Oldenburg beleuchtet die Ausstellung, inwiefern diese Auseinandersetzungen auch treibende Kraft für Wandel, Fortschritt und Entwicklung der Universität waren. Ab 9. März ist sie für zwei Monate an einem besonderen Ort zu sehen: in der Aula des früheren Lehrerseminars (Peterstraße 42).
· KinderCampus
Am Samstag, 20. April, stehen Kinder und ihre Familien im Mittelpunkt des Geschehens an der Universität. Auf dem Programm stehen kindgerechte Vorlesungen und spannende wissenschaftliche Experimente im Hörsaalzentrum. Dazu eine Bibliotheksralley, viel Musik und Spielangebote – das sind nur einige der geplanten Aktionen des „KinderCampus“.
· Bibliothekstanz
Tanzen statt lesen, Orchester statt Bücher: Die Universitätsbibliothek verwandelt sich am Samstag, 27. April, in einen Tanzsaal. Mehrere Hundert Gäste werden auf dem ungewöhnlichen Parkett zur Musik des Tanzorchesters „Pik 10“ tanzen. Karten sind ab sofort erhältlich unter uol.de/bis/50-jahre-uol-die-bibliothek-tanzt
· Uni in der Stadt
Im Mai hat die Universität für einen Monat eine „Außenstelle“ in der Innenstadt. In einem Ladenlokal in der Haarenstraße erwarten Besucherinnen und Besucher viele überraschende Einblicke – von Vorträgen über Experimente bis zu Mitmachaktionen.
· Eine Brücke in die Zukunft – Eröffnung einer dauerhaften Klanginstallation
Das Innere der Universität nach außen hörbar machen: Der Berliner Künstler Enrico Stolzenburg bringt die Fußgängerbrücke über den Uhlhornsweg in einer kooperativen Komposition mit Studierenden und Lehrenden des Instituts für Musik zum Klingen.