Das Handwerkerteam des Zeli präsentiert den neuen Vorhang: (v. l.) Aljoscha Raschke, Günther Hausjell, Andreas Hußmann, Michael Weidhüner und Udo Woebking. (Foto: Carsten Greiert)

Zetel. Samstagmorgen in Zetel, genauer gesagt, im Zeli, dem sympathischen Kino an Hauptstraße: Fünf Mitglieder des „Zeli –Zeteler Lichtspiele e.V.“, der das Kino seit nunmehr elf Jahren ehrenamtlich betreibt, klettern auf Leitern herum, lösen Ösen, ziehen alte Nägel und husten dezent, als der alte Vorhang vor der Leinwand langsam zu Boden sinkt. Das gut 50 Jahre alte Stück hat ausgedient. Stattdessen montieren die fünf Männer einen neuen, samtig goldglänzenden Vorhang, der nunmehr die Gäste vor den Vorführungen begrüßt.
Als das Zeli im vergangenen Jahr über die Plattform WirWunder, eine Aktion der Sparkassen-Finanzgruppe in Kooperation mit betterplace.org, auf Spendenfang für einen neuen Vorhang ging, war die Resonanz überwältigend. „Viele Menschen in und um Zetel spendeten – und wir hatten die notwendige Summe fast zusammen“, sagt Michael Weidhüner, 1. Vorsitzender des Vereins. „Wir haben sie dann aus eigenen Rücklagen aufgestockt und uns auf die Suche nach einem neuen Vorhang gemacht.“ Fündig wurde man bei der Firma TRF A. Försterling aus Seelze, die sich auf die textile Innenausstattung von Kinos spezialisiert hat. Es wurde gemessen, Stoffe inspiziert und dann schließlich bestellt. Vor wenigen Tagen kam der neue Vorhang an – und wie es im Zeli üblich ist, montierten die Mitglieder ihn selbst. Natürlich hat es wegen der Farbe rege Diskussionen gegeben, aber „wenn ein Kino seit über einhundert Jahres existiert, dann ist ein goldener Vorhang wohl das mindeste, was es sein sollte“, sagt Michael Weidhüner abschließend. Je nach Finanzlage sollen dann im kommenden Jahr oder im Jahr darauf auch die seitlichen Bespannungen erneuert werden. Damit wäre das Zeli dann mehr denn je ein einzigartiges Schmuckstück in der Region.