Brake. Vor kurzem hat der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) seine  „Deutschlandkarte Heimsterben“ veröffentlicht. Sie zeigt, auch der Norden ist – punktuell – betroffen von Angebotseinschränkungen. Julia Lax, SoVD-Sozialberaterin in Brake, fordert ein Sondervermögen Pflege: „Aufgrund des Mangels an Fachkräften und steigender Kosten für Energie und Personal muss die Politik einen Schutzschirm für die Pflege wie für Banken aufspannen.“ Große Pflegeheimbetreiber, zum Teil mit Einrichtungen im Norden, mussten bereits Insolvenz anmelden oder sich neu aufstellen. Branchenverband und Branchenorgane warnen vor einem Kollaps der pflegerischen Versorgung. Leidtragende sind die Pflegebedürftigen. Lax: „Wir hoffen, dass Wirtschaft und Politik diese Branchenkrise in den Griff bekommt.“

Das seit Anfang des Jahres geltende Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz soll die  Eigenkosten für einen Pflegeplatz durch höhere staatliche Zuschüsse mindern. Doch diese reichen, so Lax, nicht aus, um die Gesamtkosten für einen stationären Heimplatz bezahlbar zu machen. Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) lag zum 1. 1. 2024 in Niedersachsen der durchschnittliche Eigenanteil für einen Heimplatz  im ersten Jahr bei 2.273 Euro pro Monat: 80 Euro mehr als zum Jahresbeginn 2023. In den letzten fünf Jahren stieg der monatliche Eigenanteil in Niedersachsen um 769 Euro und damit um 51 Prozent, so der vdek. Lax: „Es ist zu befürchten, dass die Zuzahlungen der Pflegekassen nicht die Kostensteigerungen der Pflegeeinrichtungen abdecken. Menschen mit wenig Geld bleibt nur ein Taschengeld von rund 100 Euro.“

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