Die Huntebrücke bei Elsfleth wurde nach dem Schiffsunfall, bei der die Brücke beschädigt wurde, gesperrt. (Foto: Christina-Johanne Schröder)

Wesermarsch. Ein folgenschwerer Schiffsunfall ereignete sich am Wochenende auf der Hunte. Ein Binnenschiff rammte in der Nacht auf Sonntag gegen 1.20 Uhr die Bahnbrücke bei Elsfleth und beschädigte jene schwer. Am Schiff hingegen entstand nur leichter Schaden. Laut Aussage der Polizei habe der Kapitän des Binnenschiffes den Pegelstand falsch eingeschätzt.

So wie es derzeit aussieht, wurde der Mittelteil der Brücke in Mitleidenschaft gezogen. Jener soll in den nächsten Tagen mit einem Schwimmkran angehoben werden. Dann wird erst das Ausmaß des Schadens deutlich. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt der Schiffsverkehr auf der Hunte gesperrt. Da durch den Unfall auch die Gleise verbogen wurden und sich die Unterkonstruktion verschoben hat, ist der Bahnverkehr der Nordwestbahn und der Güterzüge auf dieser Strecke nicht möglich.

Brakes Bürgermeister Michael Kurz sagte, dass er zwar kein „Schwarzseher“ sei, wenn sich aber das Schadensbild an der Brücke bestätigen würde, wäre das eine Katastrophe für den Landkreis Wesermarsch. Der Personenverkehr könne zwar durch Busverbindungen ersetzt werden, doch der Ausfall des Güterverkehrs, insbesondere zu und ab den Häfen Brake und Nordenham hätten fatale wirtschaftliche Folgen. „Allein aus und in den Braker Hafen werden jährlich über 2 Mio. Tonnen über die Schiene transportiert“, erklärte Michael Kurz und verweist auf eine hohe Tonnenzahl auch im Hafen von Nordenham. Die Grünen-Abgeordnete Christina-Johanne Schröder aus Berne verspricht, sich sofort in Berlin für eine schnelle Lösung einzusetzen. Auch sie hofft, dass die Brücke, die in die Jahre gekommen ist, noch repariert werden kann. „Ein Neubau ist erst für 2030 geplant“, erklärte sie.