Auf See wird bereits viel Strom durch Offshore-Windkraftparks gewonnen. (Foto: pr)

Friesland. Das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL) in Oldenburg hat eine Raumverträglichkeitsprüfung für Leitungen eingeleitet, mit denen Strom von Windkraftanlagen auf See ins Binnenland transportiert werden soll und bei denen auch Teile des Landkreises Friesland betroffen sind. Bis einschließlich Freitag, 21. Juni 2024 können Bürgerinnen und Bürger sich zum Vorhaben „Windader West“ des Energieunternehmens Amprion Offshore GmbH äußern, bei dem vier Netzanbindungsleitungen von Hilgenriedersiel (Landkreis Aurich) und Neuharlingersiel (Landkreis Wittmund) nach Nordrhein-Westfalen (genauer Niederrhein, Kusenhorst, Rommerskirchen und Oberzier) gebaut werden sollen. Die zu untersuchenden Leitungskorridore verlaufen von Nord nach Süd durch die gesamte Region Weser-Ems und betreffen im Landkreis Friesland die Stadt Jever und die Gemeinde Zetel. Die Antragsunterlagen sowie weitere Informationen sind online unter www.arl-we.niedersachsen.de/WindaderWest zu finden.

Neben der Veröffentlichung im Internet liegen die Antragsunterlagen ab Donnerstag, 18. April bis einschließlich Dienstag, 21. Mai 2024 beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, Theodor-Tantzen-Platz 8, 26122 Oldenburg zur Einsicht für die Öffentlichkeit aus. Die eingegangenen Stellungnahmen werden vom Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems ausgewertet und auch an die Vorhabenträgerin Amprion Offshore GmbH weitergegeben.

Im anstehenden Verfahren werden die raumverträglichen Korridore ermittelt. Der exakte Verlauf der Leitungen innerhalb dieser Korridore wird in einem folgenden Planungsfeststellungsverfahren festgelegt. Die Kabel der Leitungen werden nach dem Stand der Technik überwiegend in einem Kabelgraben im Erdboden verlegt (offene Bauweise). Abschnittsweise ist eine geschlossene Bauweise (mit Bohrungen) vorgesehen.

Insgesamt sind vier Offshore-Netzanbindungsleitungen geplant. Die Kabel sind Gleichstrom-Kabel, die mit einer Übertragungsleistung von 2.000 MW betrieben werden. Die Raumverträglichkeitsprüfung dient neben der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (Kommunen, Fachbehörden, Verbände usw.) auch einer frühzeitigen Anhörung und Information der Öffentlichkeit.

Derweil haben die ersten Kartierungs- und Vermessungsarbeiten für die Windader West in Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen begonnen. Diese vorbereitenden Maßnahmen sind für das anstehende Planfeststellungsverfahren notwendig. Unter anderem werden hierbei artenschutzrelevante Informationen gesammelt und in der weiteren Planung berücksichtigt. Die betroffenen Flurstücke und angekündigten Arbeiten wurden mit weiteren Informationen auf der Amprion-Webseite veröffentlicht: offshore. amprion. net