Ottilie Povah trat mit ihrer Posaune auf. (Foto: Musikschule Wesermarsch)

Rodenkirchen. Klein, aber fein kam die Podium-Reihe in Rodenkirchen am vergangenen Sonnabend daher.  Nach einer längeren Pause waren endlich auch wieder in der Grundschule in diesem Wesermarsch-Ort Querschnitte aus der Unterrichtsarbeit der Schülerinnen und Schüler der Musikschule Wesermarsch zu hören. In gemütlicher und klanglich einladender Atmosphäre spielte zunächst Aveline Povah drei schöne Einsteigerklavierstücke: „Die Feuerwehr“, „Zaubermeister Unkenspross“ und das „Lied der Baumwollpflücker“. Avelines zweiter Auftritt, nachdem sie schon in Lemwerder musiziert hatte, gelang ganz vorzüglich. 

Ein weiteres Familienmitglied der britischen Familie Povah folgte an zweiter Stelle. Ottilie Povah, die von Thomas Schröder unterrichtet wird, zeigte ihr Können auf der Posaune. Mit ihrem warmen und rhythmischen Spiel begeistere sie die Anwesenden. Sie bot eine Ballade von Edvard Grieg und einen fetzigen „Boogie for Bone“ mit Klavierbegleitung (Evelyne Wurm) gekonnt dar. Zum Glück hatte der in die Jahre gekommene Flügel an diesem Nachmittag seine Aufgabe damit erfüllt. Ob er noch zu retten ist, sollte vielleicht einmal eine gründliche Inspektion zu Tage fördern. Schade wäre es allemal – immerhin wurde er von der bekannten Firma Grotrian-Steinweg gebaut. 

Heinrich Wedemeyer, Urgestein der Musikschule Wesermarsch, trat dann mit einer kleinen Band auf, die aus einer AG an der Grundschule Boitwarden-Brake hervorgegangen ist. Die ungewöhnliche Mischung aus Bass-Klangstäben, Metallophon und Gitarre ließ das russische Volkslied „Sascha“, „die Ode an die Freude“ und „Fluch der Karibik“ erklingen. Das Publikum erfreute sich sehr an diesen ehrlichen, handgemachten Klängen. 

Der junge Jalo Herz meisterte seinen ersten Auftritt mit Bravour. Der Saitenspezialist Wenzel Norzel begleitete seinen Schüler beim Spielen des guten, alten Volksliedes „Spannenlanger Hansel“. Jalo spielte und sang dabei einmal die Melodie und einmal begleitete er das Lied sogar schon mit Akkorden. Auch das Publikum sang begeistert mit. Im Sommer wird Jalo auf die Gitarre wechseln und dabei mit Wenzel Norzel weiterhin einen kompetenten Lehrer an seiner Seite haben. 

Mit Jutta Hartz an der Renaissance-Laute, vom Laute spielenden Lehrer Wenzel Norzel begleitet, wurde es ganz verträumt im Raum. Zu Gehör kamen zwei Stücke aus „Carmella Musical“ des Komponisten Adriano Banchieri. 

Auch Martin Röker zeigte sein Können mit zwei Stücken von Francis Cutting an der Renaissance-Laute: „Greensleeves“ und Bergamasco“. Die Auftritte der beiden zeigten: Auch Erwachsene sind an der Musikschule willkommen. 

Schulleiter Schröder betonte: „Es wäre schade, wenn die Laute bei uns nicht mehr unterrichtet würde“. Das hofft auch Lehrer Wenzel Norzel, der es schafft, nicht nur Kinder, sondern hörbar auch Erwachsene wie Hartz und Röker zu begeistern. 

Bevor die Band mit Heinrich Wedemeyer den Abschluss machte, trat Duc Mann Tran mit dem Stück „Golden Hour“ an der Gitarre auf. Vor ein paar Monaten hatte er dieses Stück bereits auf dem Klavier gespielt. Am Sonnabend zeigte der junge Schüler von Gitarrenlehrerin Finja Baum, dass er es ebenso virtuos auf den Gitarrenseiten spielen kann. 

Ein schönes kleines Konzert, Wiederholung erwünscht und mit Dank an die Grundschule Rodenkirchen für die unkomplizierte Möglichkeit der Raumnutzung.