Geno Crandall beim letzten Aufeinandertreffen mit Hamburg Ende April (Foto: Ulf Duda)
Oldenburg. Emotional aufgeladen. Das beschreibt den Aggregatzustand des gesamten Clubs wohl am besten. Nachdem die EWE Baskets Oldenburg im Verlauf der Saison eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebten, versetzen die jüngsten Ereignisse und Erfolgserlebnisse die Donnervögel zum richtigen Zeitpunkt in eine Stimmung, die da lautet: Wir sind bereit!
Am Dienstag, den 14. Mai, Tipoff 18.30 Uhr, kommt es in der Großen EWE Arena im ersten Play-In-Spiel gegen die Veolia Towers Hamburg zum Showdown: Keine Serie, sondern nur ein Spiel entscheidet über Saison-Aus oder Weiterkommen. (Dyn überträgt alle Play-In- und Playoff-Spiele.)
Für den Dienstag-Verlierer ist die Saison in der easyCredit BBL beendet. Der Gewinner darf am Donnerstag in der zweiten Runde der Play-Ins entweder in Bonn oder Ludwigsburg um das letzte Ticket für die am Samstag beginnenden Playoffs als dann an acht Gesetzter spielen.
Das zurückliegende Wochenende war für die EWE Baskets vollgepackt mit ganz viel positiver Energie. Die beiden Nachwuchsteams kamen als Deutsche Meister (JBBL) und Vize-Meister (NBBL) gekrönt vom Top 4 in Berlin zurück nach Oldenburg. Kurz vor Tipoff gegen die Hamburger wird Hermann Schüller die beiden Juniors-Teams auf dem Parkett der Großen EWE Arena ehren, damit den Youngsters auch auf dieser großen Bühne ein donnernder Applaus und Standing Ovations im heimatlichen Oldenburg zu Teil werden.
Und nachdem der frisch gekürte Top-4-MVP Djordje Klaric aus dem JBBL-Team bereits am Montag in der Sendung von Bremen Next, dem Jugendkanal von Radio Bremen, mit seinen erst 15 Jahren zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft Rede und Antwort gestanden hat, wird Hermann Schüller am Dienstag in der Halbzeitpause bei Dyn von Moderatorin Paula Menzel und Experte Patrick Femerling zur erfolgreichen Nachwuchsarbeit der EWE Baskets befragt werden.
Mit diesen clubinternen Schwingungen, die eine ganze Stadt packen, ging es für das BBL-Team am letzten Hauptrunden-Spieltag gegen die Bamberg Baskets. Für die Franken war es der letzte Strohhalm, um doch noch in die Play-Ins zu kommen. Für die EWE Baskets war es die Generalprobe für die am Dienstag beginnenden K.o.-Spiele.
Mit einem fabulös herausgespielten 107:84 demonstrierten die Oldenburger gegen Bamberg, dass sie mit viel Selbstbewusstsein in das dritte Derby mit den Hanseaten in dieser Saison gehen dürfen. Die Bilanz spricht für Oldenburg: zwei Spiele, zwei Siege. Gegen Bamberg feierten die Oldenburger in der zum 27. Mal in Folge ausverkauften Großen EWE Arena zudem den siebten Sieg aus den letzten neun Spielen der abgelaufenen Hauptrunde.
Auch die Towers durften jüngst ihren Vorratsspeicher an Selbstvertrauen auftanken. Zwei Siege in den letzten beiden Spielen hievten das Team von Coach Benka Barloschky auf Platz zehn und somit in die Play-Ins. Ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit bieten die Hamburger für die gegnerische Scouting-Abteilung. Wenn in der einen Partie gegen Göttingen William Christmas (18 Punkte) und Mark Hughes (14 Punkte) die Topscorer sind, langen in der anderen Partie gegen Tübingen Vincent King (19 Punkte) und Jonas Wohlfahrt-Bottermann (15 Punkte) hin.
Das Spiel gegen Bamberg bot einem Oldenburger die Gelegenheit, sich nach einer fünf Spiele dauernden Verletzungspause einzuschießen. Chaundee Brown Jr. (17 Punkte gegen Bamberg) wurde für seinen ersten Korb im Spiel gegen Bamberg von den Fans mit einem Jubel bedacht, der die ganze Vorfreude der Fans auf die heißeste Phase der Saison aufzeigte: lautstark, begeisterungsfähig und gut drauf.
Oldenburg zeigt sich zum richtigen Zeitpunkt gerüstet für das erste Do-or-Die-Spiel.
Das sagt Pedro Calles (Head Coach EWE Baskets): „Dass wir in dieser Saison zwei Siege gegen Hamburg geholt haben, wird uns in der Play-In-Partie gegen sie nicht helfen. Es wäre gefährlich, sich deswegen in Sicherheit zu wiegen. In K.o.-Spielen muss man seine komplette Energie abrufen und aufs Parkett bringen. Darauf wird es ankommen.“