Der Internationale Museumstag findet am 19. Mai bereits zum 47. Mal statt. (Foto: Deutscher Museumsbund e.V.)

Oldenburg. Bereits zum 47. Mal findet am Sonntag, 19. Mai, der Internationale Museumstag statt. Auch die Oldenburger Museen beteiligen sich an diesem Aktionstag mit freiem Eintritt und einem bunten Vermittlungsangebot für Groß und Klein. Mit dabei sind das Horst-Janssen-Museum, das Stadtmuseum Oldenburg, das Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg, das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, das Edith-Russ-Haus für Medienkunst, der Oldenburger Kunstverein und das Oldenburger Computermuseum.

Ziel des Museumstages ist es, auf die Museen in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen und Besucher/innen einzuladen, die Vielfalt von Museen zu entdecken. Das diesjährige Thema lautet „Museen, Bildung und Forschung“ und unterstreicht die zentrale Rolle von Kultureinrichtungen bei der Vermittlung einer ganzheitlichen Bildungserfahrung. In Deutschland steht der Museumstag 2024 unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Bundesrates Manuela Schwesig.

In Oldenburg können sich die Besucherinnen und Besucher am 19. Mai auf folgende Aktionen freuen:

Das Horst-Janssen-Museum lädt von 10 bis 18 Uhr in die Ausstellungen „Knorrig, verschlungen, virtuos – Janssen und das Holz“ und „Horst Janssen – Neu entdeckt!“ ein. Vier Führungen stehen auf dem Programm: Die Kunstvermittlerin Geraldine Dudek führt um 11 Uhr durch die Dauerausstellung, um 12 Uhr durch „Janssen und das Holz“ und bietet um 13.30 Uhr eine Literarische Führung an, in die Texte und Zitate Janssens einfließen. Um 17 Uhr gibt es zudem eine Führung mit der Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos durch die Ausstellung „Janssen und das Holz“. Wer am Museumstag selbst kreativ werden möchte, hat an der Mitmach-Station von Elena Gratzke und Julia Löw Gelegenheit: Von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr können Groß und Klein unter dem Motto „Gesammelte Muster und geklebte Landschaften“ die künstlerischen Techniken der Frottage und der Landschaftscollage ausprobieren. Mittels Frottage wird die Oberflächenstruktur verschiedener Hölzer durch Abreiben mit Kreide oder Stift auf ein aufgelegtes Papier übertragen. Aus den Mustern entstehen eigene Landschaften.

Mit dem Stadtmuseum Oldenburg können Besucherinnen und Besucher die Stadt neu entdecken.  Zwei kostenlose Exkursionen führen durch beliebte Wohnviertel Oldenburgs. Um 11 Uhr startet eine Tour durch das Dobbenviertel am Oldenburgischen Staatstheater (Ecke Roonstraße). Auf dem Spaziergang mit Gästeführerin Ingrid Jentsch erfahren Teilnehmende Wissenswertes zur Architektur, Stadtentwicklung und zu den bekannten Persönlichkeiten des Viertels. Um 14 Uhr startet ein weiterer Spaziergang. Diesmal geht es um das Johannisviertel und seine Entwicklung in direkter Nähe zum Pferdemarkt. Treffpunkt für die Führung ist vor dem Bürgeramt am Pferdemarkt.  

Passend zur aktuellen Sonderausstellung „Blues” können die Besucherinnen und Besucher des Landesmuseums Kunst & Kultur Oldenburg am Internationalen Museumstag die künstlerischen Techniken von Katja Liebmann und Jub Mönster selbst erproben: Von 11 bis 13 Uhr findet bei trockenem Wetter ein Cyanotypie-Workshop im Schlossinnenhof statt, bei dem eindrucksvolle Zauberbilder mit Sonnenlicht entstehen. Zwischen 14.30 und 17 Uhr lädt eine Familien-Mitmach-Aktion im Schlossatelier dazu ein, mit lockerem Handgelenk coole Kuli-Schlösser zu kreieren. Die nötige Inspiration kann ab 14 Uhr bei einer halbstündigen Familienführung durch die Ausstellung gesammelt werden. Um 11 Uhr lädt eine Themenführung durch das Augusteum die Besucherinnen und Besucher ein, plastische Bildwerke aus Stein, Holz und Bronze zu entdecken und den Unterschied zwischen Plastik und Skulptur kennenzulernen. Eine Themenführung im Prinzenpalais widmet sich ab 15 Uhr dem Thema „Unterwegs! Reisen in der Kunst” und lässt die Teilnehmenden eintauchen in nahe und ferne Reiseziele.

Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg öffnet von 10 bis 18 Uhr die Türen. Die Dauerausstellungen sowie die am 26. Mai endende Sonderausstellung „Ötzi. Der Mann aus dem Eis“ können kostenfrei besucht werden. Ein vielfältiges Programm lädt zudem zum Entdecken und Mitmachen ein: Bei der Aktion „Insekten ganz groß“ können von 11 bis 17 Uhr Insekten und ihre spannenden Details unter dem Mikroskop entdeckt werden. Zu jeder vollen Stunde gibt der Imker und Hautflügelexperte Franz Winzinger kurze Einblicke in die Imkerei und das Leben der Bienen. In der Schmuckwerkstatt können Museumsgäste auf den Spuren von Ötzi von 11 bis 17 Uhr in die Kupferzeit eintauchen und Schmuck aus Kupferdraht gestalten. Im Rahmen eines Sonderprogramms zur Veranstaltungsreihe „mini.diwan – das transkulturelle Kinderformat“ wird zu den Themen Vielfalt, Maya und Inka Lateinamerikas sowie Fabelgeschichten Kindern ab fünf Jahren und ihren Familien vorgelesen und erzählt. Diese Angebote werden auf Deutsch sowie jeweils einer anderen Sprache (Spanisch, Arabisch oder Farsi) präsentiert. Beginn ist jeweils um 11, 14 und um 15.30 Uhr. Parallel findet zwischen 11 und 17 Uhr die Outdoor-Malaktion „kunst.diwan“ unter Anleitung des Künstlers Said Tiraei im Museumshof statt. Hier wird gemeinsam rund um die Themen Natur und Mensch mit unterschiedlichen Materialien gemalt. Zu Gast im Museumshof ist an diesem Tag auch „Pelle – der Späti“ und bietet für eine kleine Pause kühle Getränke und Snacks im Verkauf an.  

Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst zeigt die Einzelausstellung „Rooms of Muted Violence“ des niederländischen Künstlers Robert Glas. Seine Filme und Filminstallationen beschäftigen sich mit der Frage bürokratisch hergestellter Gerechtigkeit.  Im Zentrum der Ausstellung steht die Videoinstallation „1986, Or a Sphinx’s Interior“ (2022). Für Sphinx traf Glas die ambitionierte Entscheidung, das Architekturmodell einer Rotterdamer Gefängniszelle im Maßstab 1:1 nachzubauen. Dieser Nachbau steht in der Mitte der Ausstellungshalle. In Zusammenarbeit mit einem Schauspieler, einem ehemaligen Gefängnisinsassen und dem Architekten der Zelle selbst entstand eine Videoarbeit, die von der ursprünglichen, praktischen Frage „Wie testet man eine Gefängniszelle?“ zu grundsätzlichen Überlegungen führt, wie sich die Haft auf das Leben und den Körper auswirkt. Auch die anderen Arbeiten in der Ausstellung, die ebenfalls auf umfangreichen Recherchen zum Justizwesen und zum europäischen Asylsystem beruhen, zeichnen sich durch einen ruhigen und nachdenklichen Tonfall aus. Am Internationalen Museumstag finden um 13 und 15 Uhr öffentliche Führungen statt.

Der Oldenburger Kunstverein präsentiert unter dem Titel „Tropic of Bottrop“ eine Einzelausstellung von Peppi Bottrop. Studiert hat der Künstler an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Andreas Schulze und Albert Oehlen, er lebt und arbeitet nun in Los Angeles, USA. An die Moderne anknüpfend entwickelt Bottrop einen neuen Ansatz in der gestischen Abstraktion. Im Gewirr wellenförmiger Linien und Striche werden Assoziationen an Landschaft geweckt. Tänzerisch rhythmisch erschließt sich die Komposition über das ganze Bildfeld mit floralen Arabesken bis hin zu kalligrafischen Zeichen. Charakteristisch in Bottrops Werk ist die reduzierte Farbpallette mit Kohle, Graphit, Acryl und er setzt auch Flammenruß ein, was eine besonders tief schwarze Wirkung entfaltet. Am Internationalen Museumstag hat auch der Oldenburger Kunstverein für alle Interessierte von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Vertiefende Einblicke in das Werk von Peppi Bottrop gewährt die Kunstvermittlerin Geraldine Dudek im Gespräch in der Zeit zwischen 15 und 18 Uhr.

Das Oldenburger Computer-Museum öffnet anlässlich des Museumstages von 12 bis 18 Uhr die Türen. In den Dauerausstellungen kann gespielt und programmiert werden und ein paar Überraschungen sind auch vorbereitet. Für Interessierte werden um 14 und um 16 Uhr Führungen angeboten, alternativ kann mit der Quiz-Rallye die Ausstellung eigenständig erschlossen werden.