Horst Brandstätter (1933-2015) hat Playmobil zu einer weltbekannten Marke gemacht. (Foto: Stiftung Kinderförderung von Playmobil)
Zirndorf. Am 3. Juni jährt sich zum zehnten Mal der Todestag von Horst Brandstätter, dem Ausnahmekaufmann, der Playmobil zu einer weltweit bekannten Marke machte. An diesem Tag gedenken nicht nur die Unternehmensleitung und Belegschaft der Horst Brandstätter Group, sondern auch die Stiftung Kinderförderung von Playmobil dem Gründer, der sich leidenschaftlich für Kinder und Jugendliche einsetzte.
Horst Brandstätter hat Großes geschaffen – und das nicht nur als Unternehmer. Bereits im Jahr 1995 rief er die „Stiftung Kinderförderung von Playmobil“ ins Leben, eine Institution, die sich seither für die Belange der Kinder einsetzt und damit den nächsten Generationen ein nachhaltiges Vermächtnis hinterlassen hat. Die gemeinnützige Arbeit der Stiftung fördert die gesunde körperliche, geistige und seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in allen Bereichen.
Eine Herzensangelegenheit: Bildung und Entwicklung für Kinder
Die Gründung seiner Stiftung war für Horst Brandstätter eine Herzensangelegenheit und soziales Engagement ein Teil seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Seine Vision war es, Kindern bessere Bildungs- und Entwicklungschancen zu bieten. Für sein Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. „Als ich die Stiftung Kinderförderung von Playmobil ins Leben rief, war mein Ziel eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Belange der Kinder einsetzt“, so der Stiftungsgründer einst. 30 Jahre später ist sein Werk mehr als gelungen: Die Stiftung hat weltweit zahlreiche Projekte und Programme ins Leben gerufen, die das Lernen und die persönliche Entwicklung von Kindern nachhaltig fördern.
In den letzten 20 Jahren setzte die Stiftung Kinderförderung von Playmobil über 30 Millionen Euro für ihre Satzungszwecke in den Bereichen Bildung, Aktivität, Kreativität und Schutz ein. Mehr als die Hälfte der Mittel floss in Sachspenden wie Aktivprojekte und Playmobil-Spielmaterial. Knapp 40 Prozent waren Geldspenden. Allein im vergangenen Jahr 2024 unterstützte die Stiftung beispielsweise UNICEF, Save the Children und Ein Herz für Kinder mit insgesamt einer Million Euro.
Aktivschiffe, Sprachbuddies und Kinderschutzhäuser: Vielfältiges Engagement
Die sogenannten Aktivschiffe und Archen sind ein leuchtendes Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der Stiftung. Diese großen Spielgeräte im Playmobil-Look sind für Außenbereiche von Kindereinrichtungen konzipiert und unterstützen die Förderung von Bewegung und kreativem, fantasievollem Spiel. Mittlerweile sind über 70 dieser Schiffe bundesweit „in See gestochen“, ergänzt durch mehr als 20 Aktiv-Archen für Kinder im Krippenalter.
Doch die Stiftungsarbeit reicht noch viel weiter. Es werden unterschiedlichste Kooperationsprojekte mit externen Partnern durchgeführt. Die „Sprachbuddies“, ein spezielles Ehrenamtsangebot, bei dem Schüler in Kitas als „Sprachbuddy“ die Sprachentwicklung von Kindern fördern, und „KuKuK – Kunst und Kultur im Kindergarten“, das Sprachkompetenzen durch musik-, tanz- und theaterpädagogische Einheiten stärkt, sind zwei erfolgreiche Beispiele dafür.
Ein besonderes Highlight ist das Kinderschutzhaus in Fürth, das „Amalie Nathan Haus“. Es ist eine ambulante Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die Opfer sexuellen Missbrauchs, seelischer, emotionaler oder körperlicher Misshandlung sowie seelischer oder körperlicher Vernachlässigung geworden sind. Hier arbeiten Kooperationspartner aus Medizin, Jugendamt, Polizei und Justiz unter einem Dach zusammen, um die Belastung für die betroffenen Kinder bei Befragungen und Vernehmungen deutlich zu reduzieren.
„Hob-Preis“ und nachhaltiges Vermächtnis
Zum Gedenken an Horst Brandstätter wurde bereits 2023 erstmals der nach ihm benannte „Hob-Preis“ ausgeschrieben. Dieser mit insgesamt 250.000 Euro dotierte Preis richtet sich an Schulen und prämiert Projekte zu wechselnden Themen, wie „Aktivität und Bewegung“ (2023/24) oder „Soziale Kompetenzen“ (laufendes Schuljahr). Die Gewinnerschulen für das laufende Schuljahr werden im Sommer bekannt gegeben.
Die zahlreichen Aktivitäten unterstreichen: Die beispielhafte Arbeit der Stiftung Kinderförderung von Playmobil trägt auch zehn Jahre nach dem Tod ihres Gründers reiche Früchte. Die Saat, die er einst gelegt hat, geht bis heute in vielen tollen Hilfsprojekten und Förderungen auf. Horst Brandstätter wäre mit Sicherheit stolz, wenn er sehen könnte, wie viel Gutes durch sein Vermächtnis geschaffen wird.
Sein Erfolg wäre freilich nicht ohne die Erfolgsgeschichte seiner renommierten Marken Playmobil und Lechuza möglich gewesen. Seit 1974 bevölkern fast vier Milliarden der 7,5 Zentimeter großen, immer lächelnden Playmobil-Figuren die Kinderzimmer. Für Brandstätter waren sie mehr als Spielzeug: „Es geht nicht nur um Spielbeschäftigung. Playmobil soll die Fantasie reizen. Wenn Sie die Augen glücklicher Kinder sehen, spüren Sie die Verantwortung, dass es so bleibt.“
Trotz seines großen Erfolges blieb Horst Brandstätter immer bodenständig und heimatverbunden. Enge Weggefährten beschreiben ihn als unkonventionellen Visionär mit einem feinen Gespür für die Herzen und Seelen der Kinder. Genau diese Eigenschaften leben sowohl in den weltweit beliebten Produkten als auch in der wertvollen Arbeit der Stiftung fort – ein Vermächtnis, das ihn sicherlich sehr glücklich gemacht hätte.