Stefan Hertmans liest aus „Der Aufgang“ im Literaturhaus Wilhelm13. (Foto: Saskia Vanderstichele)

Oldenburg. Stefan Hertmans, geboren 1951 in Gent, Belgien, gilt als einer der wichtigsten niederländischsprachigen Autoren der Gegenwart. Am Dienstag, 27. Juni, stellt er seinen neuen Roman „Der Aufgang“ in Oldenburg vor und spricht mit dem Literaturwissenschaftler Ralf Grüttemeier über das Buch, das in deutscher Übersetzung vorliegt. Niederländische Sprachkenntnisse sind für den Besuch der Lesung nicht erforderlich. Die Veranstaltung im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13 beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten können per E-Mail an literaturhaus@stadt-oldenburg.de reserviert werden. Weitere Informationen zum Programm gibt es online unter www.literaturhaus-oldenburg.de ».

Über den Roman

Als Stefan Hertmans sich zum Kauf eines alten Hauses in Gent entschließt, ahnt er nichts von den Geschichten, die sich hinter dessen Mauern abgespielt haben. Er macht sich auf die Suche nach den Spuren der früheren Bewohner und entdeckt die fesselnde Geschichte eines SS-Offiziers und dessen pazifistischer Frau. Schreibend tastet der Autor sich an diese Figuren heran und macht in der Zerreißprobe ihrer Ehe zugleich Weltgeschichte in all ihrer Komplexität erlebbar: Willem Verhulst erblindet mit sechs Jahren auf einem Auge und wird dadurch zu einem scheuen Außenseiter. Doch während seiner Gärtnerlehre entwickelt er sich zu einem großmäuligen Verfechter der flämischen Sache und beginnt Sympathien für die Ideologie der Nationalsozialisten zu hegen. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg zieht Verhulst mit seiner Frau, der Niederländerin Meintje, und ihren Kindern nach Gent, wo er unter der deutschen Besatzung Karriere macht. Meintje hingegen bleibt ihren pazifistischen Überzeugungen ein Leben lang treu und unternimmt alles, um ihre Kinder von der Naziideologie fernzuhalten.

Veranstaltet in Kooperation mit dem Institut für Niederlandistik der Carl von Ossietzky Universität.

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