Die medizinische Versorgung ist in der Wesermarsch auf dem Prüfstand. (Foto: pr)

Brake. Anlässlich der aktuellen Mitteilung der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KV), in der Wesermarsch 2024 einen Hautarzt oder eine Hautärztin zu unterstützen, weist der SoVD Kreisverband Wesermarsch auf die angespannte medizinische Versorgung auf dem Land hin. Julia Lax, SoVD-Sozialberaterin in Brake: „Die Krankenhausreform verstellt den Blick auf die Not in der ambulanten Versorgung. Angesichts zuweilen monatelanger Wartezeiten auf einen Sprechstundentermin brauchen wir dringen mehr Fachärzte und auch Hausärzte in der Wesermarsch.“

„Nachfolger fehlen, Praxen schließen – vor allem in ländlichen Regionen gibt es zu wenig niedergelassene Ärztinnen und Ärzte“,  schreibt die KVN. Sie hat deshalb Förderprogramme aufgelegt, um neue ÄrztInnen für die Niederlassung zu gewinnen:  46 HausärztInnen, vier HautärztInnen, drei NervenärztInnen sowie eine Hals-Nasen-Ohrenärztin oder ein  HNO-Arzt. Das heißt für die Wesermarsch: Zuschüsse bis zu 60.000 Euro im Landkreis Wesermarsch  für einen Hautarzt (ein förderungsfähiger Sitz).

Lax: „Das ist gut, aber wir müssen auch und besonders die hausärztliche Versorgung im Blick haben.“ Hier geht die KVN  davon aus, dass in Niedersachsen bis 2035 die  Zahl der HausärztInnen von ca. 5.200 auf rund 3.750 sinkt. Für den Großteil der Menschen auf dem Land bedeutet das  einen Versorgungsgrad von unter 75 Prozent. Für die Wesermarsch  wird ein Versorgungsrad von 60 bis 70 Prozent prognostiziert.